Ein Planet im Wandel

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Auch das Jahr 2018 überraschte erneut mit unfassbaren Wetterereignissen.

Dürre und außergewöhnliche Temperaturen in Deutschland und Europa. Nicht zu bändigende Waldbrände beunruhigten Griechenland und Kalifornien. Tsunamis und Tornados erschütterten erneut den Pazifischen Raum.

Jahr um Jahr scheinen diese Ereignisse zuzunehmen und der Mensch steht hilflos vor den Auswirkungen.

Wo nehmen diese Phänomene Ihren Anfang?

Die Emission von Treibhausgasen als einer der Faktoren gilt als bewiesen in der Klimaforschung. Der menschliche Einfluss auf das mittlere globale Klima in den letzten Jahrzehnten hat zugenommen und wird sich nicht so leicht rückgängig machen lassen. Erhöhte Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sind die Folge. Als Ursache für Extremereignisse wie Dürren und erhöhte Niederschläge liegt hier der physikalische Zusammenhang natürlich nahe.

Eine wärmere Atmosphäre bedeutet erhöhte Verdunstung, daraus resultiert in vielen Regionen eine mögliche Dürre. In anderen Regionen folgen starke Niederschläge, da die Atmosphäre mehr Wasserdampf enthält.

Durch den Wasserdampf wiederum steht mehr latente Energie, als Ursache von starken Stürmen, in der Atmosphäre zur Verfügung.

Doch lässt sich der globale Klimawandel nur schwer im Einzelfall als Ursache nachweisen,

da natürliche und anthropogene Einflussfaktoren meist zusammenwirken.

Denn auch nicht extreme Ereignisse können durch ihr Zusammentreffen zu extremen Verhältnissen führen. Man spricht von Rückkopplung, wenn mehrere besondere Wetterereignisse aufeinandertreffen.

Stürme an der Nordseeküste beispielsweise, werden häufig erst dann zu gefährlichen Sturmfluten, wenn sie zeitgleich mit der normalen Flut auftreten. Hitzewellen werden erst zum Problem, wenn eine lange Dürre bzw. fehlender Niederschlag vorangegangen sind; Überschwemmungen erst möglich, wenn durch starke Niederschläge der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann.

Zwei extreme Klimaereignisse auf demselben Kontinent

Die Hitzewelle in Europa im Jahr 2003 entstand durch ein Hochdrucksystem in einer blockierenden Wetterlage. Dadurch war die Sonneneinstrahlung besonders hoch konzentriert. Doch die Böden waren bereits ausgetrocknet durch fehlenden Niederschlag in der Region. Höchsttemperaturen von bis zu 40 °C und die längste Trockenperiode seit 100 Jahren waren die Folge.

Ebenfalls durch ein stationäres Hoch, diesmal über Osteuropa, erreichte 2010 eine Hitzewelle in Russland Ihren Höhepunkt. Ein anhaltendes Tief in Pakistan führte dort im selben Jahr zu beispiellosen Überschwemmungen.

Diese Bedingungen können durchaus einen natürlichen Ursprung haben, sind aber auch wahrscheinlicher geworden aufgrund veränderter Temperaturverhältnisse zwischen mittleren und hohen Breiten – eine Folge der globalen Erwärmung.

Die Zukunft wird möglicherweise in der Arktis entschieden

Es lässt sich also nur erahnen, wie es auf unserem Planeten in Zukunft aussehen wird.

Langzeitdaten und die Möglichkeit exakte Prognosen aufzustellen fehlen noch.

Zu komplex ist unser Wetter. Wolkendecken, Luftverschmutzung, Erwärmung der Meere und viele andere Faktoren müssen in Klimamodellen als Faktoren berücksichtigt werden.

Eine Region hat besonderen Einfluss auf unser Wetter: Die Arktis.

Dürren und Waldbrände in den USA und Überschwemmungen in Europa der letzten Jahre konnten auf die Erwärmung in der Arktis zurückgeführt werden.

Zwei- bis dreimal schneller als jede andere Region erwärmt sich die Arktis. Als Folge wird der Jetstream langsamer, der ganze Wettersysteme zum Stillstand bringt.

Wenn die Industrieländer ihre Luftverschmutzung nicht verringern, wird die Temperaturdifferenz zwischen den mittleren Breitengraden und der Arktis wohl nur kleiner und als Folge dessen die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen umso größer.

Der Kohleausstieg wäre ein Anfang, wollen wir unsere Eichen nicht bald durch Kakteen ersetzen.